Nina Döllgast mit Etappensieg beim Virtual TempO-OL!

Orientierungslauf

Wie überall im Sportgeschehen ruhen auch im Orientierungssport die Wettkampfangebote. Auf nationaler Ebene wurden alle Wettkämpfe bis zu den Sommerferien abgesagt, auf internationaler Ebene sind die Streichungen noch gravierender. Ob der MTV Seesen seine Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz Ende August wie geplant durchführen kann,ist zweifelhaft.Für die Aktiven, erst recht für die Kaderathleten, ist dies eine unbefriedigende Situation: Einerseits müssen sie weiter trainieren, andererseits wissen sie nicht, für welche Ziele. Dabei haben es die Orientierungsläufer vergleichsweise gut, können sie doch nahezu ungehindert, allerdings allein, zumindest ihrem Lauftraining in Wald und Flur nachgehen. Dieses kann, um etwas Praxisnähe zu erreichen, beispielsweise auch mit Theorieaufgaben verbunden werden, die im Laufen zu lösen sind.Eine andere Variante des technischen Trainings sind virtuelle OLs. Hierfür besonders gut geeignet sind Trail-O-Aufgaben mit Präzisionsorientieren mit und ohne Zeitberechnung, an denen sich teilweise mehrere hundert Teilnehmer beteiligen. Einen der größeren und bedeutenderen boten vor einer Woche die Portugiesen mit dem Virtual TempO 2020 an, bei dem anhand von Satellitenfotos und Bildern aus Google Street View die richtigen Posten identifiziert werden mussten. Die hohe Beteiligung mit über 200 Teilnehmern in der Hauptklasse, darunter ehemaligen Medaillengewinnern bei Weltmeisterschaften, rührt möglicherweise daher, dass 2019 Portugal Ausrichter der letzten Trail-O-WM war. Auch drei Athleten des MTV Seesen nahmen zuhause am Rechner an diesem virtuellen Wettkampf teil, der aus zwei Etappen bestand. Leider brach auf der ersten Etappe aufgrund des großen Andrangs die Technik zusammen, sodass hier keine offizielle Ergebnisliste erstellt werden konnte. Auf der zweiten Etappe verzeichnete Nina Döllgast einen überraschenden Erfolg und gewann sogar relativ deutlich vor dem slowakischen Weltmeister von 2018. Auch Bjarne und Birte Friedrichs konnten sich mit den Rängen 21 und 24 weit im Vorderfeld platzieren.
Detlev Friedrichs

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