Hervorragende Marathonzeiten in Hannover 06.04.2025

Am ersten Aprilwochenende fand in Hannover das größte Laufevent des Jahres in Niedersachsen statt. Fast 30.000 Sportler gingen auf den verschiedenen Strecken an den Start, 4.800 allein beim 33. ADAC Marathon, in dessen Rahmen einmal mehr die Deutschen Meisterschaften in dieser Disziplin ausgetragen wurden. Rund eine Viertelmillion Menschen säumten die Straßen und feuerten die Athleten an und sorgten damit für eine grandiose Stimmung auf den Straßen der Landeshauptstadt. Neue Deutsche Meister wurden Samuel Fitwi (Trier) und Domenika Mayer (Regensburg).

In diesem Feld befanden sich auch drei Läufer des MTV Seesen, die mit hervorragenden Zeiten aufwarteten. Bestens vorbereitet und getragen von der Euphorie der Zuschauer bei sonnigem Frühlingswetter blieben Luis und Eric Alberti sowie Wolfgang Rühlemann trotz Gegenwind auf den letzten Kilometern unter ihren persönlichen Zielvorgaben und zeigten sich nach dem Lauf sichtlich zufrieden.

Luis Alberti hatte ein Jahr zuvor in Hannover seinen ersten Marathonlauf bestritten und dabei die Drei-Stunden-Marke knapp unterboten. Nach einer Steigerung im Oktober vergangenen Jahres in Dresden auf 2:40:46 Stunden wollte er diese Zeit nicht nur unterbieten, sondern möglichst auch unter 2:30 Stunden bleiben. Taktisch klug hielt er sich in einer Gruppe hinter den stärksten Frauen auf, die ein flottes Tempo anschlug, das aber in seine Planung passte. Ab Kilometer zwanzig wurde das Tempo weiter verschärft, später die Gruppe gesprengt und die zweitplatzierte Frau Laura Hottenrott (Kassel) überholt. Die letzten zehn Kilometer setzte sich Luis Alberti von seinen Mitläufern ab und musste diese allein bestreiten, überholte aber noch zwei weitere Konkurrenten. In der herausragenden Zeit von 2:27:04 Stunden überquerte er als 29. in der Gesamtwertung und 24. der DM-Wertung den Zielstrich. Damit war er fünftbester Niedersachse und blieb sechs Sekunden vor der Vizemeisterin. Mit dieser erneuten Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit rangiert er derzeit in der deutschen Jahresbestenliste als 28. unter den Top30 – eine fast schon sensationelle Entwicklung!

Für seinen Bruder Eric, der im letzten Jahr in Dresden nach verletzungsbedingtem Trainingsrückstand sein Marathondebüt mit 3:12:25 Stunden gab, war es die zweite Teilnahme an einem solchen Laufwettbewerb. Er kam auf den ersten zehn Kilometern nur schwer in den Wettkampf hinein, fand dann aber eine gute Gruppe zum Mitlaufen und fühlte sich zunehmend besser. Ab Kilometer 30 wurde er immer schneller, verließ diese Gruppe und lief ebenfalls allein dem Ziel entgegen. Dabei gelang es ihm bemerkenswerterweise, den 38. Kilometer bei Gegenwind in 3:40 Minuten am schnellsten zu  gestalten. Für ihn blieben die Uhren als 127. und 87. in der DM-Wertung bei 2:44:16 Stunden stehen, eine satte Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit um über 28 Minuten – Lohn der sechsmonatigen intensiven Vorbereitung! 

Auch der dritte MTVer Wolfgang Rühlemann konnte sich mental auf eine gute und sehr intensive Vorbereitung verlassen, hatte er doch ein Trainingslager im Februar in Spanien mit täglich zwei Trainingseinheiten und danach wöchentlich zwischen 120 und 150 Trainingskilometer absolviert. Zwar etwas aufgeregt, aber mit gutem Gefühl ging er das Rennen couragiert an und fand auch eine gute Gruppe, in der er in gleichmäßigem angestrebten Tempo von 4:30 Minuten pro Kilometer bis zur Halbdistanz mitlaufen konnte. Da ihm dann die Gruppe zu langsam wurde, war auch er auf sich allein gestellt. Auf den letzten Kilometern trotzte er brennenden Oberschenkeln und schmerzenden Füßen und, obwohl er etwas an Zeit einbüßte, gelang ihm noch eine Verbesserung um rund achtzig Ränge. In 3:11:59 Stunden und damit schneller als im Vorjahr passierte er als 527. das Ziel und wurde damit in seiner Altersklasse M65 hervorragender Vierter! Zeit und Platzierung stimmten ihn froh.

Alle drei MTVer zusammen kamen natürlich auch als Team in die Mannschaftswertung. In der Zeit von 8:23:19 Stunden belegten sie unter 124 gewerteten Mannschaften einen sehr erfreulichen und nicht erwarteten 20. Platz. Damit waren sie hinter den etablierten Laufvereinen aus Wolfsburg, Braunschweig und Hannover fünftbestes niedersächsisches Team.

Detlev Friedrichs

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Nach dem Lauf gelang Luis und Eric Alberti noch ein Schnappschuss mit dem Sieger Samuel Fitwi (Mitte)


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