Die Corona-Pandemie brachte für die Leichtathletikabteilung des MTV Seesen einen tiefen Einschnitt: Keine Wettkämpfe mehr auf der Harzkampfbahn, die letzten verbliebenen Kinder und Jugendlichen hörten auf. Aber mit dem Wechsel an der Abteilungsspitze kamen neue Ideen und neuer Schwung, Kirsten Rehmann und Diana Hentze übernahmen und führten über Spiel und Spaß neue Kinder in die Abteilung. Da diese sogar wieder Lust aufs Laufen verspürten, bildete sich auch eine Gruppe ganz junger Lauffreunde, die mit Freude ihre Kilometer abspulen und inzwischen bereits an mehreren Volksläufen der Umgebung erfolgreich teilgenommen haben.
Nun hatten die beiden engagierten Übungsleiterinnen eine neue Idee und planten für Ende September ein Familienfest auf der Harzkampfbahn, in dessen Mittelpunkt ein Spendenlauf stehen sollte. Da der Termin kurzfristig um eine Woche verschoben werden musste, waren die MTV-OLer und -Walker wegen eigener Wettkämpfe ebenso verhindert wie die Laufgruppe aus Wolfshagen. Das verschob den Charakter dieser Veranstaltung mehr in Richtung Familienfest, das Laufen trat etwas in den Hintergrund.
Dennoch fand eine dreistellige Zahl an Besuchern aus Seesen und Umgebung den Weg bei bestem Wetter auf die Harzkampfbahn, vor allem Kinder mit ihren Angehörigen. Bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen, einer Tombola, einem Kinderflohmarkt, einer Schminkstation, einer Hüpfburg und jeder Menge Bewegung war die Zeit zwischen 13 und 17 Uhr überwiegend auch ohne aktives Laufen gut ausgefüllt. Spiel, Spaß und Geselligkeit hatten die Anlage erobert, und das für einen guten Zweck. Denn der Erlös aus den Aktionen und die Spenden für gelaufene Runden kommen
dem Wunsch der Organisatorinnen der Veranstaltung entsprechend dem gemeinnützigen Verein „Dunkelziffer e.V.“ zugute. Dieser hat sich das immer wieder aktuelle Thema der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, auf seine Fahnen geschrieben. Die Organisation finanziert sich ausschließlich aus Spenden und unterstützt die Betroffenen sowie deren Vertrauenspersonen und macht Angebote zur Prävention und Aufklärung.
So sind Kirsten Rehmann und Diana Hentze denn auch zurecht stolz, nicht nur für die Beteiligten einen tollen Nachmittag auf die Beine gestellt zu haben, sondern auch über die Summe von 600 €, die sie dem Verein „Dunkelziffer e.V.“ überweisen können. Ihr Dank richtet sich an die Stadtjugendpflege, das Cineplex, die Volksbank, die Braunschweigische Landessparkasse, die DEVK, Penny und Getränkestall für die zur Verfügung gestellten Preise, Thorsten Denker mit seinen Anpackern sowie die vielen helfenden Hände, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Eine Wiederholung im nächsten Jahr scheint nicht ausgeschlossen zu sein.
Detlev Friedrichs