Gelungener Nacht-OL in Seesens Nordstadt

Auch die 38. Auflage des Seesener Nacht- und Glühwein-OLs zog wieder deutlich mehr als hundert Teilnehmer in ihren Bann. Erkrankungen und der vollsperrungsbedingte Stau auf der A7 ließen allerdings die Teilnehmerzahl von über 140 Anmeldungen, die ungefähr dem Vorjahresergebnis entsprachen, auf 128 aus 17 Vereinen schrumpfen. Von den beiden Gymnasien in Seesen und Northeim kamen erheblich weniger Schüler, weil es an beiden Schulen derzeit wegen der Umstellung des Abiturs keine OL-Kurse gibt. Das kompensierten etliche niedersächsische Nachwuchsathleten, für die der Nacht-OL in Seesen den Auftakt zu einem Sichtungslehrgang bildete, der am Wochenende in Hahnenklee stattfand, u.a. auch mit elf MTV-OLern.

Die Harzkampfbahn mit dem MTV-Treff bewährte sich einmal mehr als bestens geeignetes Wettkampfzentrum. Glück hatten Organisatoren wie Wettkämpfer mit dem Wetter, denn es blieb den ganzen Abend trocken und war auch nicht zu kalt, zudem klappte der Ablauf reibungslos. Ein eindrucksvolles Bild bot sich beim Massenstart der über 40 Starter auf den beiden schwierigeren Strecken, die sich nach ihrem Start auf der Laufbahn wie auf einer Perlenschnur aufgereiht durch das obere Tor der Harzkampfbahn hinaus in die Schildbergsiedlung bewegten. Darüber hinaus erstreckten sich die Bahnen durch das Wohngebiet nördlich der Braunschweiger Straße. Hauptschwierigkeit waren die permanenten Lichtwechsel zwischen Hell und Dunkel und die schnellen Routenwahlentscheidungen auf den von Ole Hennseler ausgetüftelten Strecken. Nach ihrem Lauf standen die Akteure bei Leckereien und Glühwein oder Kinderpunsch noch lange beisammen und erzählten von ihren Erlebnissen bzw. diskutierten ihre Routen.

Auf der kurzen leichten Strecke mit etwa 2,2 km Länge gab es einen überraschenden MTV-Erfolg. Mit einem ausgezeichneten Lauf blieb Rut Stark vor ihrer starken Konkurrenz aus Wolfsburg und den übrigen Kaderläufern. Sehr gut hielten sich auch die beiden Paarungen vom TSV Münchehof auf den Rängen sechs (Janina Pedroß/Chris Wurm) und neun (Lara und Juliane Isfort). Dazwischen schob sich mit Christoph Husmann (früher Zozgornik) ein alter Stammkunde des Seesener Nacht-OLs, der extra mit seinen beiden Söhnen aus Oldenburg angereist war.

Die leichte lange Strecke mit einer Gesamtlänge von 6,7 km bei einem zwischenzeitlichen Kartenwechsel auf der Harzkampfbahn dominierte Thorsten Weigert (TV Jahn Wolfsburg) mit großem Vorsprung. Einen erfreulichen dritten Platz belegten Jonathan Schmidt und Moritz Kleiner vom MTV Seesen ebenfalls zwei alte Nacht-OL-Hasen. Sie verwiesen mit einigem Vorsprung die Dreiergruppe ehemaliger Seesener Gymnasiasten (Jan Patrick Schweda/Jessica Nehls/Stefan Krüger) sowie die beiden MTV-Lauf-Oldies Wolfgang Rühlemann und Rüdiger Birkner auf die folgenden Ränge.

Hinter der Siegerin der schon etwas schwierigeren mittellangen Strecke (3,7 km), Anke von Gaza vom OLV Uslar, teilten sich zwei Seesener den zweiten Platz: Mit genau der gleichen hervorragenden Zeit kamen Heiko Pilgermann und der 13jährige Philip Prange (Jacobson-Gymnasium) ins Ziel.

Die beiden mit Massenstart gestarteten schwierigen Strecken boten auf der ersten Teilstrecke ein Postennetz, bei dem man die Posten in freier Abfolge anlaufen konnte. Hierbei hatte man durchaus Alternativen und musste abschätzen, ob man beim Abstempeln der Posten anstehen wollte oder durch eine andere Reihenfolge Zeit gutmachen konnte. Die kürzere Strecke entschied Jussi Bruns (MTK Bad Harzburg) zu seinen Gunsten, beste Seesener waren Lena-Maria Klose und Lilly Hintz, die gemeinsam auf Platz acht landeten. Die längere Strecke entwickelte sich zu einem Nachbarschaftsduell zwischen dem MTK Bad Harzburg und dem MTV Seesen, das die Nachbarn mit einem Dreifachsieg für sich entschieden. Den Sieg sicherte sich nicht zum ersten Mal Christoph Hofmeister vor den beiden Jugendlichen Tom Buchholz und Matti Bruns sowie dem Altmeister Rolf Breckle (Bovender SV). Hinter Nilas Stamer, einem weiteren Bad Harzburger Jugendlichen, blieben den beiden Seesener Jugendlichen Theo Hennseler und Aaron Wandelt knapp geschlagen nur die Ränge sechs und sieben, während der läuferisch stärkste MTVer Jan Klose verletzungsbedingt das Rennen abbrechen musste.                                              

Detlev Friedichs

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