Ein gesundheitliches Auf und Ab prägt derzeit die sportliche Karriere des letzten Athleten aus der ehemaligen Seesener Läuferszene Wolfgang Rühlemann. Nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Wettkampfpause hatte er sich aus dem Wintertraining heraus wieder ins Wettkampfgeschehen erfolgreich zurückgekämpft und eine intensive Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte geplant, da warf ihn eine Corona-Erkrankung erneut zurück. Außer einer Trainingspause musste er auch eine geplante Laufreise nach Westafrika, bei der er in sechs Tagen 200 km zurücklegen wollte, absagen. Erst Ende August konnte er in ein intensives Vorbereitungstraining auf den Köln-Marathon einsteigen.
Bei diesem Wettkampf lief vom Start weg bis Kilometer 32 alles bestens, dann machten sich die fehlenden Trainingseinheiten bemerkbar. Dennoch gelang es ihm, noch weitere Läufer zu überholen und als 411. unter viereinhalb tausend Startern das Ziel in der ausgezeichneten Zeit von 3:11:36 Stunden erreichen. Damit gewann er nicht nur die Altersklassenwertung der M65 mit siebzehn Minuten Vorsprung, sondern verbesserte auch seine Zeit vom Hannover-Marathon im April, der gleichzeitig als DM gewertet wurde, um stolze sieben Minuten.
Mit dieser tollen Zeit führt er nun die niedersächsische Bestenliste in seiner Altersklasse noch deutlicher an und verbesserte er sich in der DLV-Bestenliste des Jahres auf den vierten Platz in der M65. Vielleicht gelingen in den letzten Rennen der Saison noch weitere gute Ergebnisse, denn die Zwangspause scheint er gut kompensiert zu haben.
Detlev Friedrichs