Die kurze nationale OL-Saison, die mit den Deutschen Meisterschaften über die Mitteldistanz in Wildemann erst begonen hatte, endete bereits drei Wochen später mit den Titelkämpfen über die Langdistanz und der Deutschland-Cup-Staffel. Dazu hatten sich ähnlich wie in Wildemann rund 650 Teilnehmer nach Gröden im südlichsten Zipfel Brandenburgs begeben. Für das Kontingent der MTV-OLer lagen Licht und Schatten in dem hügeligen Gelände mit teils dichtem Unterbewuchs nahe beieinander.
Zum Teil etwas angeschlagen, geriet bei den meisten MTV-OLern die DM eher zu einem Lauf zum Vergessen. Einzig Lina Buchberger kämpfte um den Titel in der D-20 mit, musste sich am Ende aber mit einer halben Minute Rückstand auf die Siegerin geschlagen geben und gewann zur Goldmedaille von Wildemann nun die Silbermedaille. Ihr Bruder Till merkte bald, dass er an dem Tag nicht um den Sieg mitlaufen konnte, sparte ein paar Körner für den Folgetag und errang die Bronzemedaille in der H-16. Von den weiteren MTV-Olern, die in der Regel auf hinteren Mittelfeldrängen gelistet wurden, sind am ehesten noch der siebte Platz von Carolin Bernsdorf (D-18) und der 10. Platz von Gleb Zvoranov (H-12) erwähnenswert.
Nach der Siegerehrung wurden traditionell die Bundesranglistensieger des Jahres gekürt. Dabei kam wegen der Kürze der Saison mit nur drei bzw. vier Läufen (bei den Jugendlichen und Junioren) den Läufen in Wildemann eine erhöhte Bedeutung zu. So war die Freude im MTV-Lager groß, als verkündet wurde, dass mit Lina und Till Buchberger gleich beide Titelträger von Wildemann ihr zweites Saisonziel erreicht hatten und sich Bundesranglistensieger 2021 nennen dürfen. Weitere gute Plätze schafften Theo Hennseler (7. in H-18) und Carolin Bernsdorf (8. in D-18).
In die Deutschland-Cup-Staffel startete der MTV Seesen als Titelverteidiger von 2019 mit der Startnummer 1. Dass aus einer Wiederholung des Sieges nichts werden würde, war bereits im Vorfeld klar, denn die besten drei MTVer standen nicht zur Verfügung: Wegen der wiederholten Terminüberschneidung der DM mit dem Weltcupfinale waren Ole Hennseler und Birte Friedrichs in den Alpen am Start, Bjarne Friedrichs siedelte berufsbedingt nach Salzburg um.
Der immerhin schon 50jährige Martin Hennseler kam erwartungsgemäß im Mittelfeld der knapp 60 Staffeln von der Startstrecke, Theo Hennseler und Lina Buchberger machten dann etliche Plätze gut. An vierter Position zeigte Till Buchberger, dass das Körnersparen vom Vortag sich gelohnt hatte, und brachte den MTV mit der zweitbesten Laufzeit auf seiner Strecke bis in die zweite Spitzengruppe. Schlussläufer Aaron Wandelt hatte nun die schwierige Aufgabe, sich in dieser Gruppe mit namhafter Konkurrenz im Kampf um die Plätze fünf bis zehn zu behaupten. Als er dann als Siebter, schon völlig platt, auf die lange Zielgerade einbog, bekam er unter den frenetischen Anfeuerungsrufen noch einmal Flügel und schaffte das nicht Erwartbare, diesen tollen Platz zu halten. Damit war der MTV Seesen beste Nicht-Dresdener Staffel – ein großartiger Erfolg unter den gegebenen Bedingungen. Auch die zweite MTV-Staffel mit Jan Klose, Katharina Linke, Gleb Zvonarov, Lena Klose und Carolin Bernsdorf schlug sich wacker und belegte den 44. Platz.