Hauptklassen in Harzer Hand

Zu einem Wochenende mit zwei Landesmeisterschaften waren die niedersächsischen OLer in den Harz geladen. Zunächst richtete der MTK Bad Harzburg von Zellerfeld aus die Titelkämpfe über die Langdistanz aus, am Sonntag ging es auf der anderen Innersteseite beim MTV Seesen um die Titel über die Mitteldistanz. Dieses Konzept eines Doppelwochenendes hat sich trotz attrktiver Konkurrenzveranstaltungen in Sachsen und Westfalen bewährt, was sicherlich nur bedingt daran lag, dass man zwischen den Läufen an einer Walpurgisfeier im Harz teilnehmen konnte. Immerhin folgten rund 160 bzw. 170 Athleten aus rund 35 Vereinen der Einladung, wobei die Beteiligung in den Schüler- und Jugendklassen doch recht dünn war.

LMM 2022 1Reges Treiben am TaternplatzAusgehend von Sportplatz Ringerhalde in Zellerfeld wurden in einem neu kartierten Waldstück in Richtung Wildemann die Landesmeisterschaften über die langen Strecken ausgetragen, die teilweise durch recht ruppiges Terrain mit noch sehr deutlichen Spuren der Frühjahrsstürme führten, häufig aber auch gute Wegerouten boten. Die Titel in den Hauptklassen der Damen und Herren waren eine sichere Beute von Ole Hennseler und Birte Friedrichs, die ihre Konkurrenz deutlich dominierten. Bei den Damen sorgte die Zweitplatzierte Lina Buchberger für einen Seesener Doppelsieg, zudem wurde Carolin Bernsdorf hinter Pia Buchholz (MTK Bad Harzburg) gute Vierte. Bei den Herren komplettierten der Harzburger Matti Bruns und Aaron Wandelt das Podest. Weitere Seesener Siege steuerten Lilly Hintz (D-18), Till Buchberger (H-18), Theo Hennseler (H19K) und Julia Stark (Offen) bei. In den Schülerklassen errangen Hlib Zvonarov und Rut Stark jeweils die Silbermedaille, ebenfalls Zweite wurde Hanna Stark in der D/H-10. Im Seniorenbereich ragt die Bronzemedaille von Martin Hennseler in der H45 aus Seesener Sicht heraus. Darüberhinaus platzierten sich Irene Buchberger (10. in D45), Iris Hennseler und Ulrike Friedrichs (5. und 6. in D55), Gottfried Labuhn und Christian Buchberger (6. bzw. 10. in H55) und Detlev Friedrichs (7. in H65) auf Mittelfeldrängen.

Am Sonntag waren dann die MTVer als Ausrichter gefordert. Für die Mitteldistanz nutzten sie, ausgehend vom Taternplatz, den südlichen Teil der Karte der letztjährigen Deutschen Meisterschaften. Dieser war zwar auch mächtig von den Frühjahrsstürmen in Mitleidenschaft gezogen worden, die eine aufwändige Kartenkontrolle erforderlich gemacht hatten. Doch waren hier die Aufräumarbeiten schon wesentlich weiter fortgeschritten, sodass die häufig im Kompasslauf zu bewältigenden, kürzeren Teilstrecken überwiegend ohne größere Beeinträchtigungen gelaufen werden konnten. Ein großer Dank geht hier an das Forstamt Riefensbeek sowie die Unteren Naturschutzbehörden in Göttingen und Goslar für die gute Kooperation. Zum guten Gelingen der Veranstaltung trugen ebenso das wenig beschäftigte DRK-Team aus Osterode und die OL-Kantine bei, die in ihrem Bemühen um regionale Produkte von der Fleischerei Lars Bode in Bockenem und der Bäckerei Brieske unterstützt wird.

LMM 2022 2"Harzer Podest" in der D19L, v.li. Pia Buchholz, Lina Buchberger, Carolin BernsdorfObwohl die beiden Vortagssieger Ole Hennseler und Birte Friedrichs wegen ihrer wichtigen Aufgaben im Organisationsteam nicht starten konnten, blieben auch am Sonntag die Podestplätze in den Hauptklassen fest in Harzer Hand, nur um eine Position aufgerückt. Bei den Damen blieb der Titel somit in Seesen, denn Lina Buchberger siegte mit gutem Lauf vor Pia Buchholz (MTK Bad Harzburg) und ihrer Teamkameradin Carolin Bernsdorf, bei den Herren holte Matti Bruns für den MTK den Titel vor Aaron Wandelt, beide mit beachtlichen Leistungen. Mit einer hervorragenden Zeit gewann Till Buchberger ebenso erneut in der H-18 wie Lilly Hintz in der D-18 vor ihrer Teamkameradin Lena Klose. Bronzemedaillen erkämpften sich Julius Wandelt (H-18), Hlib Zvonarov (H-14) und Rut Stark (D-14).

Die stark besetzten Seniorenkategorien fanden ohne Seesener Beteiligung statt, Wolf Fehlig vom MTV Gittelde gewann in der H75 aber die Silbermedaille. Bemerkenswert ist auch, dass der zuständige Revierförster es sich nicht nehmen ließ, mit viel Spaß und Ehrgeiz eine Strecke abzulaufen. Für einen internationalen Anstrich sorgten drei Läuferinnen aus der Ukraine – die Mutter mit ihren beiden Töchtern hatten rechtzeitig aus Charkiw fliehen können. In den Nicht-Meisterschaftskategorien gab es einen guten Einstieg in das Wettkampfgeschehen für Malin Gellhaar in der D-12 und Lea Engelhardt (D/H-10), die beide den dritten Rang belegten. Hanna Stark revanchierte sich für ihre Vortagsniederlage in der D/H-10 gegen Erik Bruns (MTK Bad Harzburg) und blieb diesmal siegreich. Einen Seesener Doppelsieg verbuchten in der offenen Klasse Markus Gellhaar vor Julia Stark.

 


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