Titel von 2019 verteidigt - Herren gewinnen zweimal Bronze in Staffel und Mannschaft
Als erste Deutsche Meisterschaften des Jahres standen in Schmiedeberg im Erzgebirge die Teamwettkämpfe auf dem Programm. Von Anfang an stand fest, dass Bjarne Friedrichs nicht zur Verfügung stehen würde. Dann fielen Meike Hennseler wegen Erkrankung für das Damenteam und zuletzt nach einer Verletzung auch noch Lilly Hintz für die weibliche Jugend aus. Dennoch verkauften sich die angereisten Teams nicht nur gut, sondern erzielten auch noch nicht erwartete Erfolge und kehrten mit einer goldenen und zwei bronzenen Medaillen heim.
Den Auftakt ins Wochenende bildete am Freitagnachmittag ein etwas zu lang geratener Sprintwettkampf durch den Ort Glashütte, der für die Deutsche Park-Tour-Wertung zählt. Mit souveränen Siegen bewiesen Ole Hennseler und Birte Friedrichs, dass sie in guter Vorbereitung auf die Sprint-WM in Dänemark sind. Lena Klose (5. in D-18), Carolin Bernsdorf (7. in D19) und Martin Hennseler (6. in H45) platzierten sich ebenfalls gut.
Das für die Teamwettbewerbe auserkorene und neu kartierte Gelände im Osterzgebirge war geprägt von teilweise steilen und steinigen Hängen, Relikten aus Bergbautätigkeit und einem partiell durch starken Unterbewuchs schwer belaufbaren Mischwald, mit anderen Worten anspruchsvoll und gut für diese Wettkämpfe geeignet. In intensiven Gesprächen wurde die Taktik der Aufstellung für die Staffel- und die Mannschaftsläufe unter den geänderten Bedingungen besprochen, die es zumindest ermöglichten, unter Startverzicht der geplatzten D15-18-Staffel personell ein wenig zu schieben und Kräfte zu schonen.
Für die Herrenstaffel ging Theo Hennseler als Erster in den Wald und erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen vollends. Er beendete sein Rennen zwar „nur“ an elfter Position, aber mit überschaubarem Zeitrückstand und Kontakt zu den vor ihm einlaufenden Läufern. Das ermöglichte es dem an zweiter Position eingesetzten Till Buchberger, der eigentlich noch der Jugendklasse angehört, mit einem großartigen Rennen Läufer um Läufer zu überholen und an Position fünf auf den Schlussläufer Ole Hennseler zu wechseln. Mit der mit Abstand schnellsten Einzelzeit aller Herren gelang es ihm noch, auf den Bronzerang hinter zwei Dresdner Staffeln vorzulaufen – einer Platzierung, mit der man im Vorfeld nicht hatte rechnen können. Anders verlief das Damenrennen: Nach einer ausgezeichneten Leistung kam Startläuferin Lina Buchberger als Zweite zum Wechsel. Dass Carolin Bernsdorf diesen Platz nicht würde halten können, war klar, aber sie hielt sich lange Zeit gut im Rennen, bis sie einen Posten suchen musste und so viel Zeit verlor, dass für die Schlussläuferin Birte Friedrichs es nur noch möglich war, zwei Ränge gutzumachen und als Fünfte einzulaufen. In der längeren Rahmenstaffel hielten sich Katharina Linke und die beiden verbliebenen Jugendläuferinnen Lena Klose und Anna Castilho-Marcao sehr achtbar und wurden Sechste.
Für die Mannschaftsläufe wurden dann die abgesprochenen Umstellungen vorgenommen. Die Wettbewerbe im Mannschafts-OL, die es in dieser Form eigentlich nur in Deutschland gibt, üben immer wieder einen besonderen Anreiz aus, spielen doch viele Faktoren eine Rolle, die zu kalkulieren es eines besonderen Fingerspitzengefühls bedarf. Neben einer Pflichtpostenstrecke, die alle drei Teilnehmer anzulaufen haben, müssen etliche weitere Posten
so geschickt aufgeteilt werden, dass man möglichst ohne großen Zeitverlust gemeinsam ins Ziel laufen kann. Dies gelang Lina Buchberger, Katharina Linke und Birte Friedrichs bei den Damen nach reichlicher Planungszeit im ersten Teilstück so perfekt, dass sie der gesamten Konkurrenz eine so gute Zeit vorlegten, dass an die kein weiteres Team heranreichte. Die überraschende Goldmedaille war der Lohn für die drei überglücklichen jungen Damen und eine Wiederholung des Titelgewinns von 2019, als sie bei den letzten Teammeisterschaften vor Corona in Altenau in anderer Besetzung ebenfalls siegreich waren. Bei den Herren tauschte Theo Hennseler mit seinem mannschaftslauferprobten Vater Martin. Auch hier gelang es Ole Hennseler, die vielen Aufteilungsposten so geschickt auf seinen Vater, den jungen Till Buchberger und sich zuzuordnen, dass kaum Wartezeiten in Kauf zu nehmen waren. Mit der drittbesten Laufzeit blieben sie zwar erneut hinter zwei Dresdner Teams, sicherten sich aber eine weitere, ebenfalls nicht unbedingt einkalkulierte Bronzemedaille. Auch das Rahmenteam mit Carolin Bernsdorf, Anna Castilho-Marcao und Lena Klose arbeitete gut zusammen und belegte den fünften Platz.Bilder: Jens Leibiger, Nilas Stamer