Mit vier Athleten war Deutschland bei den Trail-O-Europameisterschaften in Finnland in der Nähe von Helsinki vertreten, die Hälfte davon stellte der MTV Seesen mit Nina Döllgast und Bjarne Friedrichs. Eine Woche zuvor hatten in der Nähe bereits Wettkämpfe mit nahezu identischem Teilnehmerkreis zum Einstimmen auf das finnische Terrain stattgefunden, bei denen der Seesener mit einem Etappensieg (erster deutscher Sieg bei einem Europa-Cup-Wettbewerb überhaupt) und einem hervorragenden dritten Platz in der Gesamtwertung auf sich aufmerksam machte und die Erwartungen hochschraubte.
Beim ersten Wettbewerb, dem Präzisionsorientieren (PreO) und eigentlich seine Stärke, war in typisch finnischem Waldgelände bei kühlenTemperaturen und Regen insbesondere die korrekte Interpretation von Geländeformen, Felsplatten und Steinen der Schlüssel zum Erfolg. Den ersten Wettkampftag beendete er fehlerfrei als guter Elfter mit Tuchfühlung zur Spitze, am zweiten Tag kam er aber mit der Art der Kartierung und Postensetzung nicht wie gewohnt klar und fiel noch auf den für ihn enttäuschenden 32. Platz zurück.
Beim Geschwindigkeitsorientieren (TempO) waren die Aufgaben in stadtnahen Waldgebieten zu lösen. Aus zwei Vorlaufgruppen schaffte er hingegen als einziger der deutschen Teilnehmer den Sprung ins Finale der besten 36 und steigerte sich hier auf einen ausgezeichneten 11. Platz. Just während die Finalisten auf der Strecke waren, setzte Starkregen ein, was am Ende zur Annullierung einer Station mit weiter entfernten Posten führte, die hinter der Wasserwand nicht mehr für alle Sportler erkennbar gewesen waren. Nina Döllgast war mit ihren Platzierungen jeweils in der Mitte des Teilnehmerfeldes bei ihrem ersten Auftritt bei internationalen Meisterschaften durchaus zufrieden.
Das Auf und Ab im deutschen Team setzte sich in der Staffel fort: Die erste Starterin Anne Straube (SV Lengefeld) versiebte ihren Wettbewerb mit viel zu vielen Fehlern, Ralph Körner (OLV Landshut) verbesserte die Situation mit einer soliden Leistung und Bjarne Friedrichs als Schlussläufer brachte mit einer absolut fehlerfreien und zweitbesten Einzelleistung aller Staffelteilnehmer das Team noch auf den siebten Platz mit geringem Abstand auf den Bronzerang. So blieb nur jede Menge Enttäuschung im deutschen Lager über die verpasste Medaillenchance, insbesondere da Nina Döllgast, die nach gemeinsamer Entscheidung nicht in der Staffel aufgestellt wurde, den Rahmenwettbewerb für Einzelstarter gewann und dabei im PreO auf gleicher Strecke ebenfalls fehlerfrei geblieben war.