Das Podest bei den Damen mit Paula Starke (USV TU Dresden), Birte Friedrichs und Katharina LinkeÜberwiegend sehr erfreulich verliefen für die MTV-OLer die Deutschen Meisterschaften im Sprint-OL und in der Sprintstaffel in Hamburg: Bei den Damen holten Birte Friedrichs und Katharina Linke Gold und Bronze, die Sprintstaffel gewann zudem die Silbermedaille. Außerdem erreichte Ole Hennseler bei den Herren den vierten Platz, ganze fünf Sekunden fehlten zu Silber.
Für die Sprintmeisterschaften mit Vor- und Endlauf hatten die Hamburger Ausrichter die City Nord ausgewählt, einen riesigen Bürogebäudekomplex im Grünen aus den 60er und 70er Jahren direkt nördlich des Hamburger Stadtparks. Die Hauptschwierigkeit bestand darin, im Laufen möglichst schnell zu erfassen, auf welcher Ebene sich der anzulaufende Posten befand, um unnötiges Treppenlaufen zu ersparen. Dies erforderte während des gesamten Rennens höchste Konzentration und ließ selbst einige angereiste europäische Topathleten, die sich nicht gut genug auf diese Spezialität vorbereitet hatten, verzweifeln.
Souverän hatten sich die beiden Seesener Damen für das Finale qualifiziert. Katharina Linke verlor gleich zum ersten Posten, den sie auf der falschen Ebene vermutete, viele Sekunden und hatte früher, als ihr lieb war, die nach ihr gestartete Paula Starke (USV TU Dresden) im Nacken, von der sie sich erst gegen Ende des Rennens noch einmal deutlich absetzen konnte. Birte Friedrichs lief die
Erster DM-Titel im Erwachsenenbereich für Birte Friedrichssehr anspruchsvolle Bahn konzentriert und fehlerfrei und konnte im Zielsprint sogar noch die eine Minute vor ihr gestartete Dresdenerin überspurten. Da die beiden Vorlaufsiegerinnen, eine Finnin und eine weitere Dresdener Läuferin, frühzeitig viel Zeit verloren hatten, stand fest, dass Birte Friedrichs ihren ersten DM-Einzeltitel im Erwachsenenbereich (nach acht Siegen im Schülerinnen-, Jugend- und Juniorenalter) und sogar ihren ersten Weltranglistenlauf gewonnen hatte. Ebenso wie sie über den Titel freute sich auch Katharina Linke über ihre Bronzemedaille und den Beweis, dass sie zumindest im Sprint in der deutschen Spitze angekommen ist.
Als Sieger des vierten Vorlaufes ging Ole Hennseler bei den Herren als letzter Starter ins Rennen. Durch einen guten Lauf lag er bei der letzten Zwischenzeitnahme auf Silberkurs hinter seinem Nationalmannschaftskameraden Bojan Blumenstein (OSC Kassel), war dann aber ein wenig zögerlich bei den letzten Posten und gab um fünf bzw. drei Sekunden noch die Medaille aus der Hand. Um zwei Plätze bzw. zwölf Sekunden hatte Aaron Wandelt die Teilnahme am A-Finale verpasst, im B-Finale landete er dann etwas unter Wert auf Rang 22 der 55 Starter.
Nur 14 Starter umfasste das Feld der H-18, sodass keine Finaldifferenzierung vorgenommen wurde. Nach einem guten vierten Platz im Vorlauf machte Till Buchberger im Finale dann leider Fehler und wurde Achter. Als Vorlaufdritter der H45 hatte sich Martin Hennseler souverän für das A-Finale qualifiziert, dort übersah er aber einige Posten und kam nicht in die Wertung. Lena Klose belegte im B-Finale der D-18 einen guten dritten Platz. Im großen Feld einer Rahmenstrecke erreichten Juncheng Fu den vierten, Lina Buchberger den fünften und Irene Buchberger den 16. Platz.
Tags darauf war das ehemalige Bundesgartenschaugelände in HH-Wilhelmsburg der Schauplatz der Sprintstaffelmeisterschaften, das zu einer Oase für Sport, Natur und Entspannung weiterentwickelt wurde. Zahlreiche Teiche und Bachläufe sowie unterschiedliche Gärten mit integrierten Sitzbänken und Spielflächen prägten das überwiegend schnell belaufbare Terrain. 36 Teams stritten sich in der Hauptklasse um den Titel, darunter zwei MTV-Quartette und das erste auch mit Medaillenambitionen.
Silbermedaille für das MTV-Quartett Ole Hennseler, Till Buchberger, Birte Friedrichs und Katharina Linke Von der Startstrecke kamen drei jugendliche Läuferinnen, deren Vereine im späteren Verlauf keine Rolle mehr spielten, als Erste zurück, die mit Abstand folgende Tram führte Katharina Linke an, in der sich auch Lina Buchberger für das zweite Quartett nach starkem Lauf mit fünf Sekunden Abstand befand. Dass Till Buchberger an zweiter Position den Anschluss nicht würde halten können, war klar, aber er machte seine Sache gut und hielt den Abstand so gering, dass Ole Hennseler den Anschluss an die Gruppe wieder herstellen konnte. Schlussläuferin Birte Friedrichs überholte dann alle Konkurrentinnen bis auf die um zwei Minuten enteilten Regensburger, an die sie aber bis auf eine halbe Minute noch heran kommen konnte. Somit freute sich das MTV-Quartett über eine tolle Silbermedaille. Auch die zweite MTV-Staffel, in der nach Lina Buchberger noch Aaron Wandelt, Martin Hennseler und Lena Klose liefen, schlug sich sehr achtbar und erreichte den 16. Platz.
[Bilder: Carsten Bockelmann]