Tolle Resonanz beim 40. Seesener Nacht-Orientierungslauf

Nacht OL22 1Seit 40 Jahren findet alljährlich im November nach Beendigung der Saison in Seesen ein Nacht-Orientierungslauf statt. 1982 startete die Premiere im Kurpark, organisiert vom ersten OL-Kurs am Jacobson-Gymnasium mit etwas Unterstützung seitens des MTV Seesen, mit 23 Teilnehmern. Erfreulicherweise nahmen zwei von ihnen, der damalige Landesjugendfachwart Rochus Tschirner aus Diekholzen und der Münchehöfer Peter Gerhards, damals noch Schüler am JGS, auch bei der 40. Auflage teil. In Gesprächen erinnerten sich beide noch an den ersten Lauf mit einfachen Schwarz-Weiß-Karten und kleinen Handtaschenlampen im völlig finsteren Kurpark, einziges Licht war ansonsten eine Petroleumlampe in der Muschel am Start/Ziel. Inzwischen ist der Seesener Nacht-OL die traditionsreichste niedersächsische OL-Veranstaltung und zugleich ein Kultevent geworden, zu dem ehemalige Jacobson-Schüler und OLer aus den umliegenden Vereinen immer wieder gern anreisen und die Athmosphäre genießen.

Die 40. Auflage des Nacht-OLs hatte mit 165 Teilnehmenden aus 13 Vereinen eine deutliche Steigerung in der Resonanz gegenüber den Vorjahren zu verzeichnen, was auch daran lag, dass neben dem Jacobson-Gymnasium und dem Corvinianum Northeim mit dem Christian-von-Dohm-Gymnasium Goslar eine dritte Schule beteiligt war. Als besonders erfreulich fiel auf, dass etliche Neulinge, vor allem auch Familien mit Kindern, das Erlebnis des Postenanlaufens in der Dunkelheit ausprobieren wollten und das durchwegs auch erfolgreich hinbekamen. So war es eine gesunde Mischung aus breitensportlicher und leistungsorientierter Beteiligung.

Nacht OL22 3Am Abend wurde es zwar recht kühl, ansonsten spielte das Wetter bestens mit und auch der Mond ließ sich hilfreich blicken. Die angebotenen Strecken führten vom Wettkampfzentrum an der Sporthalle der Sehusaschule zunächst im Schildautal in Richtung Kurpark und über die Wilhelmshöhe in das Siedlungsgebiet nordöstlich der Schildau. Der Schlussabschnitt war für alle Neuland und erwies sich mit seinen Routenwahlmöglichkeiten als durchaus anspruchsvoll. Die Ortskenntnisse vor allem auch im Kurpark machten für die Seesener Teilnehmer schon einen kleinen Heimvorteil aus.

Die kurze leichte Strecke (L I) über 2,5 km durchlief Julia Stark (MTV Seesen) am schnellsten. Sehr gut zurecht kam aber auch die Familie Wendt aus Bornhausen, die mit ihren drei Kindern ihren ersten OL bestritt. Die leichte lange Strecke (L II), auf der 5,5 km (Luftlinie) zu bewältigen waren, gewannen die beiden ehemaligen Seesener Gymnasiasten Niklas Kottwitz und Tim Klauenberg in hervorragender Zeit. Zweiter wurde mit Jens Renziehausen vom TSV Wiershausen ein Dauergast beim Nacht-OL vor einem weiteren „alten Bekannten“, Christoph Husmann (früher Zozgornik) mit seinem Sohn Levin, der aus Oldenburg angereist war. Danach folgte mit Lara Isfort/Michael Heckrodt die diesmal schnellste Münchehöfer Paarung.

Nacht-OL22_2.jpgDie M-Strecke (4,1 km) mit mittlerer Schwierigkeit ist in der Regel den Gymnasiasten vorbehalten, für die dieser Lauf teilweise mit für die Kurswertung zählt. Hier hatte der Routinier Theo Hennseler natürlich leichtes Spiel und gewann zusammen mit seinem Partner Niklas Bandura deutlich. Aber auch die außerhalb eines Kurses startende Rut Stark als Zweite und Philipp Götze als Vierter überzeugten mit guten Zeiten.

Auf der kurzen schweren Strecke (S I) mit 3,8 km gab es ein Novum, denn mit den beiden Seesener Paarungen Lilly Hintz/Max Kroeschell und Jonathan Schmidt/Fabian Marquardt landeten zwei Teams mit gleicher Zeit auf Platz eins. Nur neun Sekunden danach wurde Vassili Marakis (SV Hildesia Diekholzen) Dritter vor Anke von Gaza (OLV Uslar).

Auf der langen schweren Strecke (S II), auf der 6,1 km (Luftlinie) zu bewältigen waren, kam, sah und siegte ein prominenter Gast. Der Jugendeuropameister im Sprint-OL des Vorjahres Konrad Stamer (Preetzer TSV) gab sich keine Blöße und siegte in hervorragender Zeit und mit großem Vorsprung. Sechs Minuten mehr benötigte der deutsche Meister früherer Jahre Rolf Breckle (Bovender SV), zwei weitere Minuten mehr der Lokalmatador Till Buchberger. Hinter den beiden Bad Harzburgern Joachim Stamer und Eike Bruns sowie dem Uslarer Fabian Ulbrich folgten mit Jan Klose und Lina Buchberger zwei weitere MTV-OLer mit guter Zeit.

Bilder: Günter Stark (MTV)


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