Saisoneinstieg gleich an drei Fronten

Gleichzeitig an drei verschiedenen Orten eröffneten die Orientierungsläufer des MTV Seesen die neue Saison. Im Fokus stand dabei vor allem der erste Landesranglistenlauf über eine Langdistanz, der in einem neu erschlossenen flachen Waldgebiet bei Bahrdorf zwischen Wolfsburg und Helmstedt stattfand. Der Saisonstart lag zwar ungewöhnlich früh im Jahr, doch das frühlingshafte Wetter bestätigte die Richtigkeit dieses Termins in einem Laubmischwald, dessen Belaufbarkeit schon jetzt durch viel Unterbewuchs und herumliegendes Totholz sehr eingeschränkt war und die Teilnehmenden zu Umwegen über das ausgeprägte Wegenetz und damit hohem Tempo verlockte. Leider waren nur rund 120 Teilnehmende aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt am Start und vor allem in den männlichen Nachwuchsklassen die Felder sehr überschaubar.

Hanna 4Loewen24Das schöne Wetter, wie hier in Wertheim am Main, trug zu einem tollem Sasionstart bei; Hanna Czerlinski beim 4-Löwen-Pokal Die MTV-OLer setzten sich mit vier Siegen und vier zweiten Plätzen gleich zu Saisonbeginn gut in Szene. Nach 8,9 km Luftlinie gewann Birte Friedrichs das Rennen in der Damenhauptklasse, der D19L, mit riesigem Vorsprung. Lena Klose bezwang überraschend die Konkurrenz vom MTK Bad Harzburg und sorgte somit als Zweitplatzierte für einen Seesener Doppelsieg. Umgekehrt das Ergebnis bei den Herren nach12,1 km, denn der Bad Harzburger Landesjugendfachwart Christoph Hofmeister blieb vor Till Buchberger siegreich, der in seinem Traningsplan mit Blick auf sein Saisonziel Junioren-WM Querlauftraining stehen hatte und einsehen musste, dass das für dieses Terrain die ungünstigere Taktik war. Aaron Wandelt war nach Trainingsrückstand mit dem vierten Platz zufrieden.

Die drei weiteren Ranglistensiege erzielten Maik Schweizer, der sich nach gutem Lauf über Konkurrenz in der H-16 gefreut hätte, Hanna Stark in der D-12 und Ulrike Friedrichs bei ihrem ersten Start in der D65. Die weiteren zweiten Plätze steuerten Rut Stark, die nur um eine Minute das Nachsehen gegen die Lokalmatadorin Jule Weigert in der D-16 hatte, und Julia Stark in der offenen Klasse bei. Martin Hennseler belegte gegen starke Konkurrenz in der H45 den fünften Platz, ebenso wie Jameson Sachs in seinem ersten Wettkampf in der D/H-10 (begleitet).

Ole Hennseler zog einen Start beim sogenannten Löwen-Pokal in Wertheim am Main vor, wo knapp 500 Teilnehmende die Sprintmeisterschaften für gleich vier süddeutsche Bundesländer austrugen und auch viele Bundeskaderathleten anwesend waren.Und er kann zurecht behaupten, dass er sein Ziel, seine Anwartschaft auf einen Startplatz im starken Herrenteam bei der Sprint-WM im Juli in Edinburgh zu untermauern, erreicht hat: Sowohl beim Nachtsprint als auch beim Sprintmeisterschaftslauf blieb er gegen seine Bundeskaderkameraden siegreich! Auch wenn es jeweils nur wenige Sekunden Vorsprung vor den Sprintspezialisten waren, zeigte er doch eine starke Performance. Auch Hanna Czerlinski überzeugte vor allem im Tagsprint mit einem tollen neunten Rang, wobei sie sogar Bundeskaderathletinnen hinter sich ließ.

Die beiden Staffel-Weltmeister des Vorjahres im Trail-O Bjarne Friedrichs und Nina Döllgast wurden bereits vorzeitig für die Europameisterschaften Anfang Mai in Finnland nominiert und nutzten den ersten Weltranglistenlauf am Wochenende zum Eingewöhnen in die Wettkampfpraxis nach der langen Winterpause. Austragungsort war ein Felsental am nordwestlichen Stadtrand von Prag. Über die Genauigkeit der gesetzten Posten gab es durchaus Diskussionsbedarf und so waren beide mit dem Wettkampf und ihrem Abschneiden nicht ganz zufrieden. Im Präzisions- und im Geschwindigkeitsorientieren blieben sie unter den knapp hundert Teilnehmenden zwar im ersten Drittel, der Anspruch für Finnland liegt allerdings höher.


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