Schlag auf Schlag folgten zuletzt regionale und nationale Titelkämpfe im Orientierungslauf, jetzt beendeten die Deutschen Meisterschaften im Sprint-OL und der Sprintstaffel diese Serie. Wie vier Wochen zuvor bei der DM über die Mitteldistanz ging es in den Großraum Dresden und gewannen die beiden MTV-Aushängeschilder Ole Hennseler und Birte Friedrichs jeweils die Silbermedaille. Hinzu kommen noch zwei nicht unbedingt erwartete Bronzemedaillen durch Martin Hennseler und die Sprintstaffel.
Martin Hennseler auf dem Weg zur Bronzemedaille (Foto: Verein)Bei den Sprintmeisterschaften in Freital vor den Toren Dresdens galt es vormittags zunächst, sich für die Finalläufe am Nachmittag zu qualifizieren. Dieses Ziel schafften immerhin sieben der neun angereisten MTV-OLer, etwas überraschend auch Lena-Maria Klose und Maik Schweizer. Das Gelände wies neben den Ortsanteilen auch größere Wald- und Wiesenpartien sowie etliche Höhenmeter auf.
Auch die Finalläufe in wenig anspruchsvollem Siedlungsgebiet mit großen parkähnlichen Wiesenanteilen boten kaum Routenwahlen und technischen Anspruch, sodass die läuferische Komponente eindeutig überwog. In den B-Finals bot Jan Klose im 37köpfigen Feld der Herren als Achter eine gute Leistung, während Rut Stark (D-16) einen Posten überlief und nicht in die Wertung kam. Seine läuferischen Qualitäten konnte Maik Schweizer in der H-16 auch im A-Finale unter Beweis stellen und einen schönen elften Platz erringen. Nachdem Martin Hennseler schon als Vorlaufzweiter überzeugt hatte, setzte er mit einem überragenden Lauf im Finale noch einen drauf und konnte als Dritter seine erste DM-Medaille gewinnen.
Als die Entscheidungen in nahezu allen Kategorien gefallen waren, richteten sich die Augen auf die Hauptklassen. Bei den Damen war der MTV mit vier Athletinnen vertreten und wurde nur vom Großverein USV TU Dresden übertroffen. Für die Juniorin Lena-Maria Klose war das Erreichen des A-Finales schon ein Erfolg, in dem sie ihre Leistung mit einem guten 24. Rang bestätigte. 
Auch das MTV-Quartett mit Ole Hennseler, Birte Friedrichs, Jan Klose und Katharina Linke (v.li.) gewann Bronze (Foto: Verein)Die Vorlaufsdritte Katharina Linke startete etwas überhastet, machte kleine Fehler und beendete das Finale als 15., knapp hinter der Zwölftplatzierten Meike Hennseler, die mit einem soliden Lauf ihr derzeitiges Leistungsvermögen abrufen konnte. An der Spitze gab es lange Zeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Nationalkaderläuferinnen Patricia Nieke (USV TU Dresden) und Birte Friedrichs sowie der schnellen Juniorin Julia Fritz (OL-Team Filder), das die Sächsin bei der letzten Routenwahl zu ihren Gunsten entschied. Für die Seesenerin blieb erneut, mit vierzehn Sekunden Rückstand, aber vier Sekunden Vorsprung, die Silbermedaille. Bei den Herren lief in Abwesenheit der drei vermutlichen WM-Teilnehmer, die nicht extra aus der Schweiz bzw. Norwegen angereist waren, alles auf auf ein Show-down zwischen Riccardo Casanova (OLG Regensburg) und Ole Hennseler hinaus, das hielt, was es versprach. Am Ende hatte der Bayer um ganze zwei Sekunden die Nase vorn, der Seesener gewann binnen weniger Minuten das zweite MTV-Silber.
Auch die Sprintstaffel am Sonntagvormittag, die am Dresdner Stadtrand mit vielen Wiesenanteilen rund um die IT-Firma Robotron, den Hauptsponsor und Namensgeber des ausrichtenden Vereins, ausgetragen wurde, bot wenig technischen Anspruch, dafür aber viele Führungswechsel. Katharina Linke kam als Sechste von der Startstrecke, nicht weit von der Spitze entfernt. Jan Klose konnte diese Platzierung erwartungsgemäß nicht halten, die MTV-Staffel fiel auf Platz 17 zurück und somit aus dem Blickfeld der Konkurrenz. Doch dann starteten Ole Hennseler und Birte Friedrichs jeweils mit Streckenbestzeit eine fulminante Aufholjagd, die das Team über Rang sieben beim dritten Wechsel noch bis auf den erhofften, aber nicht zwingend erwarteten dritten Platz führte. Somit war das MTV-Quartett mal wieder hinter den Teams des Ausrichters und des USV TU Dresden beste Nicht-Dresdner Staffel. Die zweite Seesener Staffel mit Meike und Martin Hennseler, Maik Schweizer und Rut Stark wurde nach einer fragwürdigen Entscheidung disqualifiziert.
Nach den intensiven Wettkampfwochen ist die erste Saisonhälfte nun abgeschlossen. Auf Landesebene geht es Ende August weiter, auf Bundesebene erst im September. Dazwischen liegen neben einigen Mehrtagesläufen vor allem die internationalen Meisterschaften, zunächst die Jugendeuropameisterschaften, bei denen seit vielen Jahren erstmals keine MTV-Akteure am Start sind. Till Buchberger wird ab 1. Juli die deutschen Farben bei den Juniorenweltmeisterschaften in Pilsen vertreten, vom 12.-16. Juli gilt es dann für Birte Friedrichs und evtl. auch Ole Hennseler in Edinburgh bei der WM in den Sprintdisziplinen topfit zu sein.