Die mittelostfinnische Stadt Kuopio, die Wintersportfans vom nordischen Skisport her bekannt sein dürfte, war am Wochenende Schauplatz der Weltcupfinalläufe im Orientierungslauf. Jeweils deutlich über hundert Läufer und Läuferinnen waren dem Ruf in den Nordosten Europas gefolgt, zumal diese Region im kommenden Jahr Ausrichter der Weltmeisterschaften in den Walddisziplinen ist. Der zwölfköpfigen deutschen Delegation gehörten auch drei MTV-OLer an.
Geboten wurde den Athleten bei kühler, aber sonniger Witterung ein relativ flacher und offener Wald mit Sümpfen und vielen Steinen und Kuppen. Das feingliedrige Höhenbild und der steinige Untergrund machten ihnen zu schaffen und erforderten saubere O-Technik. Kein Wunder also, dass die Skandinavier alle Rennen dominierten und die Siege unter sich aufteilten. Das deutsche Team kam mit dem Gelände ebenso wie einige andere Nationen noch nicht so gut zurecht, die beständigsten Leistungen zeigten Ole Hennseler und Birte Friedrichs mit jeweils guten Mittelfeldplatzierungen.
Nachdem bei vergangenen Wettkämpfen die Bahnleger häufig durch überharte Bahnen von sich reden gemacht hatten, wurden in den finnischen Wäldern die angepeilten Siegerzeiten erfreulicherweise mal klar unterschritten. Für den Zuschauer interessant zu sehen war, dass beim Lauf über die Langdistanz durch die Beschaffenheit des Geländes bei den langen Postenverbindungen viele unterschiedliche Routen gewählt wurden, aber dabei auch die Gefahr des Abdriftens bestand.
Über die Langdistanz machten die beiden Seesener jeweils einen kleinen Fehler im ein-bis-zwei-Minutenbereich, kamen ansonsten aber gut durch. Ole Hennseler wurde knapp hinter seinem Teamkameraden Bojan Blumenstein (OSC Kassel) zweitbester Deutscher mit Rang 52, Birte Friedrichs war als beste Deutsche auf Rang 63 notiert. Katharina Linke erholt sich langsam von den Long-Covid-Folgen und war mit ihrem 97. Platz recht zufrieden. Auf der Mitteldistanz war, wie die Topathleten zeigten, das Laufen auf der Direktroute der Weg zum Erfolg, jeder kleine Umweg kostete Zeit. Birte Friedrichs als 61. und Ole Hennseler als 62. überzeugten erneut im Team, während Katharina Linke nach der langen Pause die technische Sicherheit fehlte.
Duplizität der Ereignisse gab es für die beiden Seesener Aushängeschilder auch im abschließenden Staffellauf. Wie bei der WM waren beide als Schlussläufer eingesetzt, in beiden Staffeln hatten die zweiten Läufer nach Fehlern ein großes Loch gerissen, beide machten mit guten Läufen auf der Schlussrunde noch einige Plätze gut und brachten ihr Trio jeweils auf dem 14. Platz ins Ziel. - Das Team bleibt noch einige Tage zu weiteren Trainingsläufen in finnischem Terrain in Kuopio, ehe es von dort direkt zum Start bei den Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz ins Elbsandsteingebirge geht.