Mit den Landesmeisterschaften über die Mitteldistanz eröffnete der ausrichtende MTV Seesen die zweite Halbjahressaison der Orientierungsläufer, die bis Anfang Oktober an jedem Wochenende auf Landes- oder Bundesebene ein Wettkampfangebot parat hält. Dieser prall gefüllte Terminkalender, der in den Sommerferien liegende Meldetermin und die Einschulungen am Samstag führten wohl dazu, dass statt der erhofften 150 nur knapp 120 Teilnehmende aus Vereinen zu verzeichnen waren, die den Weg nach Bilderlahe angetreten hatten. Nur spärlich besucht war ebenfalls der Kinder-OL, der durch das Siedlungsgebiet führte.
Wegen des Zustands der Harzwälder kehrten die Organisatoren an eine ehemalige Sportstätte zurück, nämlich in den Heber, wo vor vierzig Jahren die erste farbige OL-Karte in der Seesener Region aufgenommen und die erste OL-Landesmeisterschaft ausgerichtet wurde. Der Wald im weiteren Umkreis um die Ruine Wohlenstein hat sich in der Zwischenzeit total verändert und so hatte Ole Hennseler in den letzten beiden Jahren die Karte total neu aufgenommen und gezeichnet. Die Belaufbarkeit des Waldes ist in großen Teilen gut und die vielen Löcher und Senken boten anspruchsvolle Postenstandorte, die genau anorientiert werden mussten. Leider war durch die vielen Regenfälle der letzten Zeit der Unterbewuchs sehr üppig gewachsen.
Die zu bewältigenden Höhenmeter und die schwül-heiße Witterung taten ein Übriges, dass die Teilnehmenden ziemlich erschöpft waren, zumal zum Start und vom Ziel noch jeweils ein knapper Kilometer in der prallen Sonne zurückzulegen war. So war das vom REWE-Markt Thalheim spendierte Wasser höchst willkommen, ebenso das Cateringangebot am Dorfgemeinschaftshaus, das sich mit seinen Möglichkeiten bestens bewährte. Dafür geht ein Dank an den Ortsrat, ebenso an den zum Glück nahezu beschäftigungslosen Bereitschaftsdienst des DRK und an den Klosterforst und die Forstgenossenschaft Ackenhausen für die problemlos gestaltete Zusammenarbeit.
Seinen ersten Sieg in der Herrenkategorie erzielte der Noch-Jugendliche Till Buchberger. Mit einem sehr konzentrierten Lauf bezwang er nach 5,3 km den als Gast startenden Jugendeuropameister von 2021 Konrad Stamer (Preetzer TSV) und schon recht deutlich den Zweitplatzierten Till Finkenstädt (OLV Uslar) sowie Matti Bruns (MTK Bad Harzburg), der Dritter wurde. Die beiden MTVer Aaron Wandelt und Jan Klose mussten wegen der Abwesenheit von Ole Hennseler und Birte Friedrichs organisatorische Aufgaben erfüllen. Bei den Damen musste Lina Buchberger verletzungsbedingt verzichten und auch die übrigen leistungsstärkeren MTV-Damen standen nicht zur Verfügung. So konnte sich die Seniorin Anke von Gaza (OLV Uslar) vor Pia Buchholz (MTK Bad Harzburg) überraschend den Titel sichern. Carolin Bernsdorf und Lena Klose belegten die Ränge fünf und sechs.
Einen weiteren Seesener Sieg trug Hanna Stark bei, die die Bestenkämpfe der D-12 klar für sich entschied. Für zwei weitere MTV-Medaillen sorgten Maik Schweizer als Zweiter der H-16 und Rut Stark als Dritte der D-16. Einen möglichen Sieg in der H-14 verschenkte der außer Konkurrenz gestartete Nils Kahle durch eine überflüssige Suchaktion gleich nach dem Start. Julia Stark wagte sich erstmals auf die D19K-Bahn, machte ihre Sache gut und wurde Zweite. In ihrem ersten Wettkampf belegten Sarah Bajorat und Leonia Schiller in der Kategorie D/H-10 (begleitet) den zweiten Platz. Erstmals einen Wettkampf bestritten Nikolas Schiller und Simon Bajorat und belegten in der offenen Klasse mit guten Zeiten die ersten beiden Ränge.