Nach drei Wochenenden mit Landesveranstaltungen begann am vergangenen Wochenende mit zwei Bundesranglistenläufen in Kassel eine Sequenz von drei Bundesveranstaltungen hintereinander. Den am Freitagabend vorgeschalteten Sprint-OL durch Baunatal beendeten die beiden einzigen MTV-OLer mit starken Ergebnissen: Ole Hennseler fehlten als Zweitem nur neun Sekunden zum Sieg, Hanna Czerlinski wurde bei den Damen Vierte mit geringem Rückstand auf Nationalmannschaftsläuferinnen.
Die Bundesranglistenläufe im südlichen Habichtswald wurden mit guter Belaufbarkeit in altem Buchenbestand beworben. Die Regenfälle im Spätsommer hatten jedoch dazu geführt, dass die Vegetation sich üppiger entfalten konnte, als es sich der Bahnleger im Vorfeld ausgemalt hatte. So hatten die Läufer mit Unterbewuchs im vermeintlich offenen Wald sowie Brombeeren und mannshohen Brennesseln auf den kleinen Wegen und Schneisen zu kämpfen. Zudem machten den Teilnehmenden einmal mehr die hohen Temperaturen bei nicht optimaler Getränkeversorgung zu schaffen, sodass die angepeilten Siegerzeiten teilweise deutlich überschritten wurden.
Die Elitebahnen hatten ferner mit einer im falschen Massstab gezeichneten Karte zu kämpfen, sodass die Signaturen kaum lesbar waren. Alles zusammen führte zu vielen Aufgaben oder unzufrieden ins Ziel Laufenden. Auch Birte Friedrichs hatte am Samstag auf der Langdistanz, die für die Damen-Elite 9,6 km lang war bei 345 Höhenmetern, schon frühzeitig die Lust am Wettkampf verloren und schüttelte im Ziel ungläubig den Kopf, dass sie als Drittplatzierte nur geringen Rückstand auf ihre Teamkolleginnen aus der Nationalmannschaft aufwies. Auch für Ole Hennseler passte vieles auf der 15,1 km langen Strecke bei 565 Höhenmetern nicht zusammen. An einigen Stellen interpretierte er die Karte falsch und seine gewählten Routen führten nicht an Getränkeposten vorbei, sodass Flüssigkeitsmangel die Folge war. Unter Wert belegte er mit gut zehn Minuten Rückstand einen ungewohnten neunten Rang.
In der H-18 hatten die drei Bundeskaderläufer nach 8,6 km deutlich die Nase vorn. Till Buchberger lief ein gutes Rennen, musste sich seinen beiden Mitstreitern aber knapp geschlagen geben. Ein nicht erwarteter Seessener Sieg war dennoch zu verzeichnen, dafür sorgte Hanna Czerlinski auf der Damen-AL-Strecke (6,3 km). Im Seniorenbereich gab es an diesem Tag nur Platzierungen im hinteren Mittelfeldbereich durch Irene Buchberger (15. in D50), Martin Hennseler (16. in H50) und Christian Buchberger (26. in der am stärksten besetzten Kategorie H55).
Der Bundesranglistenlauf am Sonntag über die Mitteldistanz führte zum Glück im wesentlichen nur durch die besser belaufbaren Partien. Bei den Herren rehabilitierte sich Ole Hennseler mit einer guten Leistung und belegte mit geringem Rückstand den dritten Platz. Bei Birte Friedrichs war im sechsten Wettkampf in neun Tagen einfach die Luft raus, die Folge war „nur“ ein fünfter Rang in der Damen-Elite. Till Buchberger bestätigte nahezu sein Vortagsergebnis in der H-18 und wurde Vierter, da ein ukrainischer Läufer sich den Sieg vor den drei Bundeskaderläufern holte.
Hanna Stark fehlte in der D-12 weniger als eine Minute zu Platz drei, so wurde sie mit gutem Lauf Siebte. Ihre Schwester Rut belegte in der D-16 nach einem soliden Rennen den zehnten Platz. Maik Schweizer (H-16) und Irene Buchberger (D50) platzierten sich jeweils auf Rang 16. Christian Buchberger als 22. der H55 und vor allem Martin Hennseler, der mit einem vorzüglichen Lauf sogar einen starken fünften Platz in der H50 erzielte, zeigten sich gegenüber dem Vortag klar verbessert. Auf der kurzen schweren Direktbahn belegte Julia Stark Platz vier.